Wie kann ich Mitglied bei der SoLaWi Niederrhein werden?

Alle Interessierten, die sich unserer SoLaWi-Wirtschaftsgemeinschaft anschließen möchten, können sich über unsere E-Mailadresse „verein(ät)solawi-niederrhein.de“  oder  über die Telefonnummer 0152 / 230 330 85 an uns wenden. Im Folgenden kann ein Treffen, vielleicht direkt auf unserem Acker oder auf dem uns sehr verbundenen Tinthof in Voerden-Spellen vereinbart werden, um z. B. zunächst mehr über die Idee hinter unserer Verbraucher-Erzeuger-Gemeinschaft und ihre Strukturen zu erfahren. Als Nächstes folgt dann die Anmeldung, die für ein Wirtschaftsjahr gilt. Das Wirtschaftsjahr der SoLaWi Niederrhein e. V. beginnt am 1. März und endet am 28./29. Februar des Folgejahres. Eine Kündigung zum Ende des Wirtschaftsjahres (28./29.02) muss bis zum 30.11. des laufenden Wirtschaftsjahres bekannt gegeben werden, ansonsten verlängert sich der Ernteanteil um ein weiteres Wirtschaftsjahr. Durch die Zeichnung eines Ernteanteils wird gleichzeitig für die Dauer des Ernteanteilbezuges die dann kostenfreie Mitgliedschaft im Verein „SoLaWi Niederrhein e. V.“ erworben.

Ich habe mich entschieden mitzumachen, woher bekomme ich den Antrag auf Mitgliedschaft?

Der Antrag auf Mitgliedschaft und ergänzende Dokumente finden sich hier auf dieser Website. Eine Frist zur Einreichung des Antrags gibt es nicht. Sofern für ein Wirtschaftsjahr noch Ernteanteile vergeben werden können, ist auch der spätere Einstieg in ein bereits laufendes Wirtschaftsjahr möglich.

Wie lange gilt die Mitgliedschaft?

Die SoLaWi Niederrhein ist langfristig auf viele Jahre angelegt. Da die landwirtschaftliche Produktion das ganze Jahr hindurch finanziert werden muss, legen sich auch die Mitglieder immer mindestens für ein SoLaWi-Wirtschaftsjahr fest, das jeweils vom 1. März eines Jahres bis 28./29. Februar des Folgejahres dauert. Nur im Ausnahmefall ist ein vorzeitiges Aussteigen möglich. Dann muss jedoch dafür gesorgt werden, dass die gezeichneten Ernteanteile von Nachfolger*innen übernommen werden.

Wieviel kostet ein Anteil und was beinhaltet der Betrag?

Derzeit liegt der Beitrag für einen vollen Anteil bei 75 Euro, für einen halben Anteil bei 40 Euro pro Monat – auf Grundlage der geschätzten Jahreskosten der kompletten landwirtschaftlichen Erzeugung. Man kauft bei unserer SoLaWi also keine „Gemüsekiste“, sondern finanziert den kompletten Prozess inklusive Lohnkosten für unsere Gärtner*innen, Saatgut, Werkzeuge, Versicherungen, Reparaturen und andere notwendige Investitionen mit. Die Abnehmer*innen erhalten im Gegenzug die gesamte Ernte – das heißt jedoch nicht, dass das erhaltene Gemüse zwangsläufig dem Wert eines Anteils entspricht. Die Höhe des Jahresetats, also der Bedarf für das folgende Wirtschaftsjahr, wird jährlich neu ermittelt und erläutert.

Was ist der Solidarbeitrag bei der SoLaWi Niederrhein?

Wir bieten einen vergünstigten halben Anteil an, welcher statt 40€ dann 20€ pro Monat kostet. Die übrigen 20€ werden solidarisch durch andere Mitglieder in Form eines Solidarbeitrages getragen. Falls ihr daran interessiert seid, kontaktiert uns gerne persönlich.

Wie viele Anteile kann man für sich erwerben?

Die kleinste Menge, die abgegeben wird, ist ein halber Anteil. Nach oben gibt es theoretisch kein Limit.

Wie viele Anteile brauche ich für mich/meine Familie?

Das kommt darauf an. Je nachdem, ob ob Du / Ihr euch vegetarisch ernährt, Flexitarier*innen oder Veganer*innen seid, habt ihr natürlich ganz unterschiedliche Anforderungen an die wöchentlichen Gemüsemengen. Die Größe der Familie ist ein weiteres Kriterium. Eine Einzelperson kommt mit einem halben Anteil gut aus, bei der vierköpfigen “Normfamilie” sollte es ein ganzer Anteil sein. Aber das sind wirklich nur Anhaltspunkte.

Wie läuft die Zahlung des Anteils ab?

Das Jahresbudget komplett und im Voraus zu erhalten erspart der SoLaWi viel Verwaltungsarbeit und Zeit. Zudem gestattet es auch, die Investitionen in den ersten Monaten eines Jahres ohne Fremdkredite und zusätzliche Kosten finanzieren zu können. Wenn es also möglich ist, den Jahresbeitrag auf einmal im Voraus zu entrichten, so wäre dies für die Gemeinschaft von Vorteil. Natürlich ist es aber auch möglich, den Beitrag in halb-, vierteljährlichen oder monatlichen Einheiten zu zahlen. Die Zahlung erfolgt per SEPA-Lastschriftermächtigung, die sich auch auf dem entsprechenden Antrag findet.

Warum kann ich nicht irgendwann im Jahr einsteigen?

Langfristige Planungen sind in der Landwirtschaft grundlegend – eine Saison dauert ein Jahr. Landwirt*in/Gärtner*in beginnen frühzeitig mit der Planung, wie viele und welche Sorten angebaut werden. Um die gewünschten Anteile einplanen zu können, muss die Gemeinschaft frühzeitig wissen, wer mit wie vielen Anteilen mitmachen möchte. Im Laufe der nächsten zwölf Monate wird dann gesät, gepflegt, geerntet, (gelagert,) verteilt, gekocht und gegessen. Länger dauernde Mitgliedschaften sowie gezielte Ein- und Ausstiegszeitpunkte erleichtern allen die Arbeit und die Finanzierung.

Wer arbeitet eigentlich in der SoLaWi?

Um den Acker kümmern sich zwei von der SoLaWi angestellte Gärtner. Dazu können gegebenenfalls weitere stundenweise Beschäftige und Praktikant *innen kommen. Und natürlich packen alle SoLaWistas nach ihren Fähigkeiten und Kräften mit an. Von April bis Oktober gibt es regelmäßige Termine – zur Zeit  jeden 2. Samstag ab 10 Uhr -, bei denen gemeinsam gearbeitet wird.

Ist die Mitarbeit auf dem Acker verpflichtend?

Gemäß dem Motto „Gemeinsam ackern“ versteht sich die SoLaWi als Gruppe, deren Mitglieder nicht nur Kosten und Ernte, sondern auch Verantwortung und Arbeit teilen. Mitarbeit ist also gewünscht und erwartet, aber nicht verpflichtend. Es gilt das Prinzip: „Je mehr sich aktiv beteiligen, desto mehr kommt dabei für alle rum!” Wer sich aus körperlichen oder zeitlichen Gründen nicht in der Lage sieht, regelmäßig auf dem Feld zu helfen, wird natürlich nicht ausgeschlossen. Übrigens: Auch unsere Arbeitsgruppen „Öffentlichkeitsarbeit“, „Organisation“, „Finanzen“ oder auch Vorschläge für neue Initiativen und Aktivitäten bieten viel Raum, um sich je nach persönlicher Vorliebe und Fähigkeiten einzubringen.

Welche Lebensmittel bekomme ich?

Wir bauen vorwiegend Blatt- und Wurzelgemüse, Kürbisgewächse, Salate, Kräuter, diverse Kohlsorten sowie Tomaten an, die in unserer Region gut gedeihen (insgesamt übers Jahr verteilt über 40 Kulturen). Eine Ausweitung des Angebots ist für die folgenden Wirtschaftsjahre angedacht. Wenn es angeboten wird und das Geld der SoLaWi dafür ausreicht, wird z. B. Obst von Nabu-Streuobstwiesen  zugekauft.

Kann ich eine Gemüsesorte abbestellen?

Nein. Aber es kann natürlich mit anderen Mitgliedern getauscht werden, die ihr Gemüse am selben Verteilerpunkt abholen. Sprecht Euch bitte ab, tauscht, verschenkt …

Warum sind auch schrumpelige oder komisch aussehende Karotten in meinem Ernteanteil?

Im Gegensatz zum üblichen Handel, der nur „gut aussehende“ und vor allem verpackungsgerechte Erzeugnisse anbietet, wollen wir unnötige Lebensmittelabfälle vermeiden. Auch eine krumme Gurke, eine komisch aussehende Karotte oder eine kleine Kartoffel schmecken vorzüglich und kommen deshalb mit in die Verteilung und Nutzung.

Ist alles 'bio'?

Unser Ziel sind bestmögliche Lebensmittel, regional, saisonal, feldfrisch, ohne Einsatz von Kunstdünger, Unkrautvernichtungs- oder Schädlingsbekämpfungsmitteln. Gute landwirtschaftliche Praxis, lebendige und nährstoffreiche Böden, gutes Saatgut und Jungpflanzen, das Können und Geschick der Gärtner*innen bescheren uns feldfrische, gesunde und nährstoffreiche Feldfrüchte. Ein offizielles “Biosiegel” haben wir aber nicht.

Wie ist die Abholung der Ernte organisiert?

In den Erntemonaten wird einmal wöchentlich geerntet. Die Ernte kommt feldfrisch zu einem zentralen Abholraum auf dem Tinthof. Jedes Mitglied ist über ein Depot organisiert. Mitglieder aus dem Depot Tinthof holen ihren Anteil selbst im Abholraum ab. In allen anderen Depots holt jeweils ein Mitglied für alle Depotmitglieder die Anteile ab. Wer, wann mit der Abholung dran ist, wird fair untereinander aufgeteilt. Falls kein eigenes Auto vorhanden ist, kann man sich ggf. über Carsharing ein Auto leihen. Die Verteilstruktur lebt davon, dass alle aktiv mitmachen.

Wo befinden sich die Depots?

Derzeit gibt es neben dem zentralen Abholort am Tinthof in Voerde-Spellen weitere acht Depotgruppen und zwar in Wesel-Obrighoven, Dinslaken-Eppinghoven, Dinslaken-Averbruch/Bruch, Alpen-Menzelen, Rheinberg-Stadtmitte, Moers-Schwafheim, Duisburg-Walsum und Duisburg-Hochfeld.

Wann kann ich die Ernte abholen?

Die derzeitigen Abholtage sind Freitag 15:00 – 17:00 Uhr und Samstag 10:00 – 12:00 Uhr. Im Hofbrief (wöchentlich per Mail und in Auszügen online auf der Website) finden sich neben Infos zur voraussichtlichen Ernte der Woche auch aktuelle Neuigkeiten und Informationen aus der SoLaWi und vom Acker. Um die Ernte nach Hause zu befördern, sollte ein Korb, Taschen oder Kisten mitgebracht werden. Damit vermeiden wir jede Menge Verpackungsmüll.

Was ist, wenn ich im Urlaub bin?

Das klärt jeder der Verteilerpunkte/Depots für sich. Ob das überzählige Gemüse an die anderen Abholer*innen verteilt wird, man selbst einen Nachbarn oder Freund*innen schickt und somit jemandem ein “Probeabo” zukommen lässt, kann (und soll) eigenständig geregelt werden.

Warum bezahlt man auch, wenn es keine Ernte gibt?

Die Gemeinschaft finanziert die landwirtschaftliche Produktion das ganze Jahr hindurch. Im Frühjahr, wenn Gärtner*in/Landwirt*in auf Hochtouren arbeiten, gibt es noch wenig zu ernten, aber dennoch Kosten und Investitionen, die durchgehend finanziert werden müssen. Dafür gibt es vor allem in den Sommermonaten eine sehr reichhaltige Ernte.

Was bedeutet SoLaWi?

Solidarische Landwirtschaft, abgekürzt SoLaWi, ist abgeleitet vom amerikanischen Begriff „Community Supported Agriculture“. Ein Kreis von Verbraucher*innen schließt sich lokal mit einem landwirtschaftlichen Betrieb oder einer Gärtnerei zusammen, finanziert die Jahreskosten der Lebensmittelproduktion und sichert sich damit die Eigenversorgung mit nachhaltig und hochwertig erzeugten Lebensmitteln. Die Gemeinschaft gibt dem/der Landwirt*in oder Gärtner*in Planungssicherheit und ein gesichertes Einkommen. Der/die Landwirt*in / Gärtner*in wissen, für wen sie produzieren.

Warum funktioniert SoLaWi?

Die SoLaWi lebt vom Vertrauen zueinander: Jede/r trägt bei, was sie oder er beitragen kann. So finanziert die Gemeinschaft die landwirtschaftliche Produktion. Die Menschen vertrauen einander und ihren Landwirt*innen und Gärtner*innen.

Muss ich Mitglied im Verein „SoLaWi Niederrhein“ werden, um einen Ernteanteil zu zeichnen?

Ja, die Anteilszeichnung für ein Wirtschaftsjahr ist an die Vereinsmitgliedschaft gebunden, denn der Antrag auf einen Ernteanteil ist immer automatisch auch der Antrag auf Mitgliedschaft im Verein „SoLaWi Niederrhein e. V.“. Dadurch können eigene Wünsche und Vorstellungen zur weiteren Entwicklung der SoLaWi innerhalb der Vereinsstrukturen wirksam eingebracht und mitbestimmt werden.

Eine Mitgliedschaft im Verein ist aber auch ohne Zeichnung eines Ernteanteils möglich. So ist es möglich den Verein zu unterstützen und mitzubestimmen, auch wenn die Gefriertruhe noch voll ist mit Gemüse aus den Vorjahren. Beide Anträge finden sich hier.