Petersilie passt zu fast jedem Gericht und zählt zu den beliebtesten KüchenkräuternBlätter der glatten Petersilie

Die Petersilie ist eine Pflanzenart aus der Gattung Petroselinum innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und eine zweijährige krautige Pflanze.

Innerhalb des Mittelmeerraums kommt sie ursprünglich nur in Marokko, Algerien, Tunesien und Jordanien vor. In Spanien, Portugal, auf den Balearen, in Dänemark und Schweden ist sie ein Neophyt. In Mitteleuropa baut man sie in Gärten an, die Zuchtformen haben je nach Sorte glatte oder krause Blätter. Die besonders große Speicherwurzel der Unterart Wurzelpetersilie dient manchmal als Bestandteil von Suppengrün.

Die Petersilie wurde im antiken Griechenland als heilige Pflanze angesehen, jedoch nicht eindeutig vom Sellerie unterschieden. Sie wird in der Odyssee als Schmuck der Insel der Nymphe Kalypso angesehen. Kränze aus Petersilie wurden den Siegern der Isthmischen und Nemeischen Spiele übergeben.

Dioskurides, einer der berühmtesten Ärzte der Antike und der erste Verfasser einer Monographie über mehr als 1000 Pflanzen mit ihren pharmazeutischen Eigenschaften, schätzte die therapeutische Wirksamkeit der Petersilie unter anderem gegen Nieren- und Blasenbeschwerden, Blähungen und als menstruationsförderndes Mittel. Als Wachstumsort erwähnte er Makedonien, sodass die Pflanze auch als Petroselinon to makedonikon (lateinisch Petroselinum macedonicum, auch Petroselinum macedonium = „mazedonische Petersilie“) bekannt wurde. Im Westen verblieb davon der erste Name Petroselinum, später Petrosilium, was zum deutschen Wort Petersilie, dem französischen Persil und dem englischen Parsley führte.

Übrigens: Wegen ihrer giftigen Samen wurde die Petersilie zur Giftpflanze des Jahres 2023 gewählt (in 2022 war das die Kartoffel).

Petersilie im Garten und auf dem Balkon anbauen

Wer sie selbst aus Samen ziehen möchte, braucht ein wenig Geduld, denn bis sich die kleinen Pflanzen zeigen, dauert es drei bis vier Wochen. Auf der Fensterbank lässt sich Petersilie ab Februar/März vorziehen. Das Saatgut am besten zuvor einige Stunden im warmen Wasser einweichen.

Ungefähr ab April bis August kann man die Samen auch direkt ins Freiland säen. Während des Keimens den Boden immer feucht halten. Schneller geht es, im Gartenmarkt Jungpflanzen zu kaufen und in die Erde zu setzen.

Petersilie im Topf aus dem Supermarkt geht dagegen häufig ein, wenn sie in den Garten umgepflanzt wird. Diese Pflanzen sind ziemlich empfindlich, da sie nicht für die Bedingungen im Freiland gezüchtet wurden. Tipp: Die Pflanze zunächst abhärten: mindestens eine Woche im Topf nach draußen in den Schatten stellen, erst danach auspflanzen.

Beim Anbau von Petersilie kommt dem Standort große Bedeutung zu. Sie bevorzugt helle, halbschattige Standorte und mag durchlässige Böden. Staunässe verträgt Petersilie nicht, dafür übersteht sie im Beet auch leichten Frost. Im Topf kann sie auch auf dem Fensterbrett überwintern. Im zweiten Jahr beginnt die Petersilie zu blühen – danach ist das Kraut nicht mehr genießbar und stirbt ab.

Standort für Petersilie jährlich wechseln und Fruchtfolge beachten
Im Anschluss sollte nicht am selben Standort erneut Petersilie wachsen. Denn dann kann es passieren, dass das grüne Kraut noch vor der Ernte gelb wird und abstirbt. Ursache ist die sogenannte Selbstunverträglichkeit, die eintritt, wenn Petersilie im Garten immer am selben Platz wächst. Für eine gute Ernte deshalb die Petersilie jedes Jahr an einen anderen Standort anbauen. Frühestens nach vier Jahren darf sie wieder am selben Platz wachsen.

Petersilie außerdem möglichst nicht neben Möhren, Pastinaken, Liebstöckel oder Dill anbauen. Diese Pflanzen zählen wie die Petersilie zur Familie der Doldenblütler. Gemüsearten einer Familie sollten möglichst nicht nebeneinander im Beet stehen oder in aufeinander folgenden Jahren am selben Standort wachsen. Das verhindert, dass der Boden auslaugt und macht die Pflanzen weniger anfällig für Krankheiten oder Schädlinge.

Petersilie richtig ernten
Petersilie kann ganzjährig geerntet werden. Damit sie kräftig weiterwächst, immer die äußeren Blätter ganz unten am Stiel abschneiden und darauf achten, das Herz – das sind die inneren, dickeren Pflanzenstiele – nicht zu beschädigen.

Inhaltsstoffe

Blätter und Wurzeln besitzen die gleichen Inhaltsstoffe.
In 100 Gramm Petersilie sind 6,33 g Kohlenhydrate enthalten (davon 0,85 g Zucker und 3,3 g Ballaststoffe) sowie 0,79 g Fett und 2,79 g Eiweiß. Der Nährwert beträgt 151 kJ (36 kcal).

Auffällig ist der hohe Vitamingehalt in Petersilie je 100 Gramm. Schon eine Portion Petersilie von 4 Gramm enthält rund 5 % des Tagesbedarfs an Vitamin C (160 mg/100 Gramm) und fast den Gesamtbedarf an Vitamin K. Daneben kommen auch Vitamin A und B9 in nennenswerten Mengen vor. Auch beim Provitamin-A-Gehalt liegt Petersilie mit rund 5300 Mikrogramm pro 100 Gramm ganz weit vorne. Beta-Carotin (Provitamin A, die Vorstufe von Vitamin A), das die Hornhaut vor dem Austrocknen schützt, wodurch das Risiko der Nachtblindheit verringert wird.

Besonders glatte Petersilie enthält zudem reichlich ätherische Öle, darum schmeckt sie auch deutlich aromatischer als die krause Sorte. Die wichtigsten dieser Öle sind Apiol (Petersilienkampfer) und Myristicin, die in der Naturheilkunde als wirksam bei Blasenentzündung und anderen Erkrankungen der Harnwege zum Einsatz kommen. Der Gehalt an ätherischem Öl, insbesondere Apiol, ist in den meisten Pflanzenteilen in ihrem zweiten Wachstumsjahr, sobald Petersilie blüht, auf ein Mehrfaches erhöht.

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Das Apiol in Petersilie wirkt – in sehr hoher Dosis genossen – giftig, und zwar ganz speziell auf die Gebärmutter. Im Mittelalter gaben die „weisen Frauen“ ihren Kundinnen einen auf besondere Weise hergestellten Absud aus Petersilie als Auslöser für die Menstruation. Dieses Gebräu war so wirksam, dass es sogar als Abtreibungsmittel benutzt wurde, allerdings mit sogar tödlichen Nebenwirkungen. Aber keine Sorge: Wer Petersilie in üblichen Mengen verwendet, geht kein Risiko ein.

Die ätherischen Öle können außerdem bei Magenschmerzen helfen und auch einen gereizten Darm beruhigen. Außerdem lindert sie Sodbrennen und unangenehmes Völlegefühl. Und auch bei Verdauungsstörungen wie Blähungen oder Verstopfung kann sie helfen. Wer mag, brüht sich einfach einen Tee aus Petersilie: Eine Handvoll Blättchen mit 125 Milliliter kochendem Wasser übergießen, fünf Minuten ziehen lassen, abseihen und ungesüßt trinken.

Besonders interessant für alle mit erhöhtem Blutzucker: Forscher des Dt. Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam fanden heraus, dass Petersilie gleich zwei Stoffe enthält, die sich positiv auf den Insulinstoffwechsel auswirken. Die beiden sekundären Pflanzenstoffe Luteolin und Apigenin sorgen aber gleichzeitig dafür, dass die Fettbildung in der Leber gehemmt wird.

In der Küche

Petersilie am besten gleich beim Heimkommen unter fließendem Wasser abspülen, trocken schütteln und entweder gleich verarbeiten oder im Gemüsefach des Kühlschranks aufheben. Am besten hält sich das Kraut dort mehrere Tage frisch, wenn es feucht locker in einen unverschlossenen Gefrierbeutel gegeben wird.

Die Blätter der Petersilie werden als Gewürzkraut roh oder nur kurz erhitzt verwendet, da sie sonst ihr typisches Aroma verlieren, und stellen einen festen Bestandteil verschiedener Mittelmeerküchen dar. Als Bestandteil von Bouquet garni der Französischen Küche wird die Petersilie nicht nur kurz mitgegart, sondern schon zu Anfang der Garzeit hinzugegeben, sie gibt dann Brühen und Saucen einen würzigen Grundgeschmack.

Auch in der Küche Westasiens ist die Petersilie häufig zu finden, so werden z. B. in der türkischen Küche fast alle kalten Gerichte und gebratenes Fleisch mit gehackter Petersilie garniert. Beim Taboulé, einem Salat aus der libanesischen Küche, ist Petersilie neben Minze und Weizengrieß die Hauptzutat. Auch im Kaukasus, auf der arabischen Halbinsel und im Iran wird Petersilie häufig verwendet.

Petersilie ist auch Bestandteil der Grünen Soße, sowohl nach der Frankfurter als auch Kasseler Rezeptur, die sich besonders im hessischen Raum großer Beliebtheit erfreut. Petersilie wird auch zu Suppe verarbeitet, indem man sie in Gemüsebrühe kocht und püriert.

Einfaches Petersilien-Pesto

40 g Haselnusskerne
40 g Petersilie (2 Bund)
4 Knoblauchzehen
40 g Parmesan (1 Stück; 30 % Fett i. Tr.)
120 ml Olivenöl
Salz

Haselnüsse grob hacken und in einer heißen Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten anrösten,  herausnehmen und 10 Minuten abkühlen lassen.
Inzwischen Petersilie waschen, trocken schütteln und Blättchen abzupfen. Knoblauch schälen und klein schneiden. Parmesan fein reiben.
Knoblauch und Haselnüsse in einem Mörser zerstoßen. Petersilie zugeben und zerreiben. Parmesan mit hineingeben, zerstoßen, dann nach und nach Öl einfließen lassen, bis ein sämiges Pesto entstanden ist. Mit Salz abschmecken. Pesto in ein sauberes Schraubglas füllen.

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Petersilie
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/nutzpflanzen/Petersilie-pflanzen-und-richtig-aussaeen,petersilie120.html
https://eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/kraeuter/petersilie